Über das Filmschoolfest

Herzlich willkommen zum FILMSCHOOLFEST MUNICH – das "Festival of future storytellers"! Bei uns sehen Sie jedes Jahr eine Auswahl der aktuell besten Nachwuchsfilme aus aller Welt und können dabei einen Großteil der Filmstudierenden hautnah bei den Screenings in der Hochschule für Fernsehen und Film München erleben!

FSF City Tour 252

EINE PLATTFORM FÜR DEN NACHWUCHS – DIE GESCHICHTE DES FESTIVALS

 

Das erste Festival für den Filmnachwuchs fand 1981 statt. Seine Geschichte begann aber bereits zwei Jahre zuvor: 1979 war die Internationale Münchner Filmwochen GmbH gegründet worden, um ein Filmfest in München zu schaffen. Wegen kulturpolitischer Querelen vergingen aber noch einige Jahre, bis das FILMFEST MÜNCHEN das erste Mal stattfinden konnte. Um die von Stadt und Staat bereit gestellten Mittel nicht verfallen zu lassen, wurden verschiedene Initiativen unterstützt, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vorfilm“, die dem künftigen Filmfest vorausgehen sollte, stattfinden sollten.

 

1989 Eichinger Laengsfeld Facebook

Wolfgang Längsfeld und Produzent Bernd Eichinger, 1989

Darunter war auch der „1. Europäische Studentenwettbewerb“, der dann 1981, ein Jahr vor dem ersten FILMFEST MÜNCHEN, unter der Leitung von Wolfgang Längsfeld im Filmmuseum veranstaltet wurde. Längsfeld, damals Professor an der HFF, konnte damit seine Idee verwirklichen, einen Münchner Treffpunkt für den europäischen Filmnachwuchs zu schaffen. 1999 wurde das zum INTERNATIONALEN FESTIVAL DER FILMHOCHSCHULEN umgetaufte Festival vom Herbst auf den Sommer verlegt und im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN im MaxX-Kino am Isartor veranstaltet. Schon vier Jahre später, 2003, wurde das Festival jedoch wieder vom Filmfest abgekoppelt, auf den Herbsttermin zurückverlegt und wanderte vom MaxX-Kino ins Filmmuseum am Jakobsplatz zurück.

Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens und aufgrund der Corona-Pandemie leicht verschobenen Jubiläums wandert das mittlerweile in FILMSCHOOLFEST MUNICH umgetauft Festival  in die gastgebende HFF München, wo Gründer Wolfgang Längsfeld einst seine Schüler:innen unterrichtete. Zwischen 2011 und 2022 übernahm Diana Iljine die Festivalleitung. Ab Oktober 2023 ist auch der neue FILMFEST MÜNCHEN Festivaldirektor Christoph Gröner, der Leiter des Filmschoolfest.

Gesellschafter des FILMSCHOOLFEST MUNICH sind der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München, die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft und der Bayerischer Rundfunk. Dank ihnen und zahlreicher Unterstützer und Preisstifter kann das Festival jedes Jahr erfolgreich durchgeführt werden.

 

 

 

Schon mit einem seiner ersten Kurzfilme, 'Nocturne', sorgte Lars von Trier für Aufsehen und gewann den ersten Preis beim Festival der Filmhochschulen in München. Nur zwei Jahre später wurde auch seine Abschlussarbeit 'Befrielsesbilleder' ausgezeichnet. Seither sorgt der wohl bekannteste dänische Filmemacher immer wieder für internationales Aufsehen.

Arte Kurzschluss 15.11.2014

ZU GAST IN MÜNCHEN: DIE REGIESTARS VON MORGEN

 

Im Lauf der Zeit avancierte das FILMSCHOOLFEST MUNICH zu einem der renommiertesten und wegen der heimeligen Atmosphäre beliebtesten Festivals im Nachwuchsbereich. Dabei waren immer wieder junge Talente zu Gast, die später, nach Abschluss ihrer Ausbildung, international Karriere machten.

So war unter den Filmen der ersten Festivalausgabe von 1981 der Kurzfilm NOCTURNE des jungen Kopenhagener Regiestudenten Lars von Trier zu sehen. Von Triers Film über eine junge Frau, die in einer heißen Sommernacht einige furchtbare Dinge träumt, wurde mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Kurz darauf nahm von Trier wieder am Festival teil, nun mit seinem Diplomfilm BEFRIELSESBILLEDER (1982). Erneut wurde der dänische Regisseur für seine Regieleistung prämiert.

Zu den weiteren jungen Festivalgästen, die später Furore machten, zählen hiesige Regie-Stars wie Caroline Link, Marcus H. Rosenmüller, Maren Ade, Detlev Buck, Rainer Kaufmann oder Florian Gallenberger als auch internationale Kino-Größen wie Thomas Vinterberg, Lone Scherfig, Mathieu Kassovitz, Jan Svěrák oder der Erfinder von „Wallace and Gromit“ und „Shaun das Schaf“, Nick Park.

Nicht nur Regisseur:innen kamen nach München, um ihre Kurzfilme dem Publikum vorzustellen, sondern auch Produzent:innen und Teammitglieder wie Edu Grau, der u.a. für die Bildgestaltung des kurzen Dokumentarfilms SCARLET SUNRISE (2007) verantwortlich zeichnete und später internationale Karriere als Kameramann von Filmen wie A SINGLE MAN (2009) oder SUFFRAGETTE (2015) machte.

Lars.Vontrier

Dieses Festival war das erste, das einen meiner Filme eingeladen hat. Und ich erinnere mich, was für eine großartige Erfahrung die Teilnahme für mich bedeutete. Obendrein haben es die Jurys des Festivals außerordentlich gut mit mir gemeint.

Lars von Trier, 1982

NUR VOM BESTEN – DER AUSWAHLPROZESS UND FESTIVALABLAUF

Uns ist daran gelegen, dass der Film zuerst dem eigenen und dann dem Publikum der näheren und ferneren Nachbarn etwas zu sagen hat. Emotional, spannend, unterhaltend, Einsichten erleichternd und in einer Eigenständigkeit, die unverwechselbar ist.

Wolfgang Längsfeld 1993, Programmheft

Das FILMSCHOOLFEST MUNICH hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei jeder Ausgabe die aktuell besten Nachwuchsfilme zu zeigen und dabei einen Querschnitt des internationalen Schaffens an den Filmhochschulen zu präsentieren. Der Auswahlprozess hat sich dabei seit 1981 gut eingespielt: Jedes Jahr reichen Ausbildungsstätten aus aller Welt eine Auswahl der aktuellen Produktionen ihrer Student:innen ein, die dann für das Festival von einer dreiköpfigen Expert:innenjury gesichtet wird.

Die von dieser Jury ausgewählten kurzen Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme – meist sind es zwischen 50 und 60 Filme –, werden auf zehn Programmblöcke verteilt, die Mitte November über eine Woche hinweg öffentlich gezeigt werden: einst im Filmmuseum, jetzt in der HFF München. Alle Filme laufen dabei im Wettbewerb und konkurrieren um hochdotierte Preise, über die eine unabhängige Festivaljury unter Vorsitz eines Jurypräsidenten entscheidet. Die Preisverleihung findet am Ende des Festivals immer samstags statt und wird mit einer Party, inklusive Bier, Buffet und Tanz, abgerundet.

 

 

 

Ich habe meine Teilnahme am Internationalen Festival der Filmhochschulen München genossen. Ich habe eine Menge innovativer Filme gesehen (und auch ein paar, die nicht so brillant waren) und ich habe einige wunderbare Menschen kennengelernt. Ich erinnere mich wirklich mit Vergnügen daran - was an sich schon erstaunlich ist: Denn wenn man bedenkt, wie viele Menschen mir Drinks spendiert haben, dann ist es ein Wunder, dass ich mich überhaupt noch an irgendetwas erinnere.

Sir Alan Parker, Jurypräsident 1988
Uli.Edel JP.1981

Uli Edel war der erste Jurypräsident 1981.

SIE KAMEN, SCHAUTEN UND PRÄMIERTEN – DIE FESTIVALJURYS

 

Das FILMSCHOOLFEST MUNICH setzte von Anfang an auf die gegenseitige Nähe von Filmemacher:innen und Zuschauer:innen. Dazu gehört auch, dass die Festivaljury sich großenteils gemeinsam mit dem Publikum die Kurzfilme in den öffentlichen Screenings anschaut. Die Jurys waren dabei schon immer illuster besetzt, insbesondere auch, was den Vorsitz angeht: Im Gründungsjahr 1981 war das HFF-Absolvent Uli Edel. Es folgten renommierte Filmemacher:innen wie Alan Parker (1988), Wim Wenders (1993), Roland Emmerich (1999), Hal Hartley (2004), Sebastian Schipper (2011) und Anca Miruna Lăzărescu (2019).

Dick.Ross Alan.Parker 1988

Jurypräsident Sir Alan Parker und Dick Ross, 1988.

Beim Wettbewerb der Filmhochschulen Jurypräsident zu sein, war eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Doch mit der Bandbreite und der Präzision, mit der diese Film zeigten (oder so schein es mir zumindest), wie jüngere Leute heute die Welt erfahren, hatte ich nicht gerechnet. Auf der Stelle fühlte ich mich älter und jünger zugleich. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Und ich bin froh, dass mir diese Gelegenheit gegeben wurde.

Hal Hartley, Jurypräsident 2004
191119 Eisstock 030
RH0 6551

 

 

MÜNCHNER WÄRME IM KALTEN SPÄTHERBST – DIE FESTIVALATMOSPHÄRE

 

Zugegeben: Im November ist das Wetter in München ziemlich kalt. Aber viele der jungen Filmemacher:innen, die zum FILMSCHOOLFEST MUNICH eingeladen waren, haben danach über die menschliche Wärme im Kontakt untereinander, mit dem Publikum und Festivalteam geschwärmt.

Zu diesem wohligen Gefühl tragen auch diverse Ausflüge ins Münchner Nachtleben bei sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Workshops, Panels und Podiumsdiskussionen, das in der HFF München stattfinden wird.

Kein Wunder also, dass das FILMSCHOOLFEST MUNICH sich laut Umfragen bei Mitgliedern des weltweiten Filmhochschulverbands besonderer Beliebtheit erfreut. Wer dieses spezielle Festivalfeeling miterleben will, ist herzlich eingeladen, die einzelnen Screenings in der HFF zu besuchen, gemeinsam mit den Student:innen über ihre Filme zu diskutieren und mit ihnen zu feiern!